Geländer und Brüstungen aus Glas

Geländer und Brüstungen aus Glas vereinen Transparenz und Sicherheit auf eine Weise, die jedes Gebäude aufwertet. Die lichtdurchlässige Qualität von Glas eröffnet nicht nur den Blick in die Weite, sie hat auch handfeste praktische Vorteile: Die zugehörigen Räume profitieren von maximalem Lichteinfall. Geländer und Brüstungen aus Glas sind langlebig, witterungsbeständig und anpassungsfähig. Ihr absolutes Highlight bleibt jedoch die schwerelose Optik.

Sicherheit an erster Stelle

Geländer und Brüstungen aus Glas verschönern jede Fassade. Doch bei aller Liebe zum Design: Diese Bestandteile eines Gebäudes dienen in erster Linie der Sicherheit. In Österreich besteht seit dem Jahr 2007 eine einheitliche Regelung für die Maße von Treppengeländern und Brüstungen, die eine Absturzsicherung gewährleisten soll.

Hier sind die wichtigsten Bestimmungen zusammengefasst:

Geländer aus Glas
  • Treppen bis zu drei Stufen erfordern kein Geländer. 
  • Bei Innentreppen reicht ein Handlauf in Höhe von 90 cm.
  • Beträgt die mögliche Absturzhöhe weniger als 12 Meter, genügt eine Höhe des Geländers von 100 cm.
  • Übersteigt die mögliche Absturzhöhe 12 Meter, muss das Geländer mindestens 110 cm hoch sein.
  • Die Höhe des Geländers wird immer von der Standfläche aus gemessen.
  • Wird das Geländer direkt über einem Treppenlauf angebracht, darf zwischen der Unterkante des Geländers und den Treppenstufen höchstens ein Würfel mit 12 cm Kantenlänge passieren.
  • Ist das Geländer neben dem Treppenlauf platziert, darf zwischen dem unteren Abschluss des Geländers und der Treppenstufe nur ein Würfel mit 7,5 cm Kantenlänge durchpassen.

Weitere Regelungen für Treppen

Die lichte Durchgangshöhe bei Treppen muss mindestens 2.10 m betragen, gemessen an der Vorderkante der Stufe. Haupttreppen müssen eine Laufbreite von mindestens 1,20 m aufweisen. Bei Wohnungstreppen wird eine Laufbreite zwischen Wand und Handläufen von mindestens 90 cm gefordert.

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Sicherheitsglas: Unterschied zwischen VSG und ESG

Absturzsicherheit bedeutet auch, dass für Geländer und Brüstungen kein normales Glas verwendet werden kann. Sicherheitsglas ist ein absolutes Muss für Verglasungselemente, die den Sicherheitsvorschriften entsprechen. 

Besonders wichtig ist eine ausreichende Stärke von Geländer und Brüstungen bei einer großen Falltiefe – etwa bei Balkonen in hohen Gebäuden, Dachterrassen oder Emporen. 

Für Geländer und Brüstungen wird entweder Verbund-Sicherheitsglas (VSG) oder Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) verwendet.

Was ist Verbund-Sicherheitsglas?

VSG besteht aus mindestens zwei Glasscheiben. Diese Scheiben trennen reißfeste Folien aus Kunststoff. Gemeinsam bilden diese beiden Werkstoffe einen festen Verbund. Das bedeutet, sie verhalten sich wie eine dicke Scheibe aus Glas.

Wird die Scheibe zerstört, etwa durch einen Steinwurf oder einen Unfall, zersplittert das Glas wie eine einfache Scheibe. Die elastische Folie sorgt jedoch weiter für einen Zusammenhalt. Es entsteht kein Loch in der Scheibe. Die kleinen Glasteile bleiben an der Folie kleben. 

Bei einem Geländer aus VSG ist die Absturzsicherheit auch dann noch gegeben, wenn das Glas beschädigt ist.

Normalerweise wird VSG aus einfachen Floatglas-Scheiben hergestellt. Bei hohen Sicherheitsanforderungen, beispielsweise hoher Absturzhöhe in öffentlichen Gebäuden, wird VSG in der Regel aus ESG angefertigt.

Was ist Einscheiben-Sicherheitsglas?

Im Gegensatz zu Floatglas ist ESG stoß- und schlagfester. Zudem hält es stärkere Biege- und Zugkräfte aus und es ist beständiger gegen wechselnde Temperaturen.

Um ESG herzustellen, werden Glasscheiben zum Schluss des Produktionsprozesses kurz auf eine hohe Temperatur erhitzt und dann schlagartig abgekühlt. Diese Technik wird als thermisches Vorspannen bezeichnet. Die dafür benötigte Temperatur liegt um etwa 100 Grad über der Transformationstemperatur, die zwischen 670 und 620 Grad liegt. 

Thermisches Vorspannen macht einfache Glasscheiben deutlich strapazierbarer. Wird es dennoch beschädigt, zersplittert es nicht, sondern zerfällt zu Glaskrümeln mit stumpfen Kanten. Die Verletzungsgefahr ist gering, allerdings fehlt der Glasscheibe der Zusammenhalt und sie löst sich auf.

Was ist VSG/ESG?

Für Geländer mit hohen Anforderungen wird immer VSG eingesetzt, dessen Scheiben aus ESG bestehen. Diese als VSG/ESG bekannte Kombination ist maximal belastbar. Wird das Glas beschädigt, entstehen keine Löcher. Die Absturzsicherheit ist nach wie vor gewährleistet.

Zubehör zu Geländern und Brüstungen aus Glas

Den optischen Eindruck eines Glasgeländers bestimmt das Zubehör. Neben den Handläufen gehört dazu die Art der Befestigung.

Generell wird zwischen Geländern aus Ganzglas und Geländern mit Glasfüllung unterschieden. 

Bei Ganzglas-Geländern sitzen die einzelnen Glasscheiben in einem Profil, das am Boden verankert ist. Die Oberkante erhält einen Kantenschutz, der gleichzeitig als Handlauf fungieren kann. Die einzelnen Glasscheiben des Geländers schließen dicht aneinander an, um vollständigen Schutz zu gewähren.

Bei Geländern mit Glasfüllung verbinden Pfosten die einzelnen Glasscheiben. Die Pfosten sind mit Klemm- und Punkthaltern versehen, an denen die Glasscheiben sicher befestigt werden. Ein Handlauf kann dabei an der Oberkante den Kantenschutz ersetzen. 

Bei den Befestigungsmöglichkeiten für Glasgeländer gibt es 3 Kategorien:

  • Klemm- und Punkthalter, auch als Fixpoints bekannt
  • Bodenverankerung aus einzelnen Haltern
  • Schiene als Bodenbefestigung

Handlauf: Wichtig für die Sicherheit

Der Handlauf dient bei Treppengeländern der Sicherheit. Wie bei den eigentlichen Geländern müssen dabei zahlreiche Vorschriften beachtet werden. Handläufe können am Geländer oder auch direkt an der Wand befestigt werden. Runde Profile lassen sich bei einem Handlauf leichter greifen als eckige Varianten. 

Ein Geländer aus Glas kann problemlos mit einem Handlauf aus Edelstahl, Aluminium oder Holz kombiniert werden. Edelstahl und Aluminium wirken modern und fügen sich perfekt in ein minimalistisches Ambiente ein. Holz stellt eine Verbindung zur Natur dar und ist ideal für eine Umgebung, in der weitere Elemente aus Holz zu sehen sind.

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